Schock bei Binance: Bitcoin-Börse nimmt keine Euro-Einlagen mehr an

Binance-Kundinnen und -Kunden können ihr Konto ab sofort nicht mehr via SEPA mit Euro befüllen. Ob der Schritt wirklich nur so “kurzfristig” ist wie behauptet, bleibt abzuwarten.

Nyet Euro! Diese Policy gilt nun bei Binance. Denn wie die größte Bitcoin-Börse der Welt – gemessen an der Marktkapitalisierung – am heutigen 7. Juli via Mail mitteilt, akzeptiert Binance ab sofort keine Euro-Einzahlungen per SEPA mehr.


Aufgrund von Ereignissen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, setzen wir EUR-Einzahlungen per SEPA-Überweisung ab dem 7. Juli 2021, 8 Uhr UTC, vorübergehend aus. […] Einzahlungen, die über SEPA versucht werden, werden in der Zwischenzeit innerhalb von 7 Werktagen zurückerstattet.

, heißt es in der Nachricht an die Kundinnen und Kunden. Wer doch noch in die Verlegenheit kommt, das Konto mit SEPA-Euro zu befüllen, kann Unternehmensangaben zufolge “innerhalb der nächsten sieben Tage mit einer Rückerstattung” rechnen.

Aus welchen Erwägungen der Schritt erfolgte, lässt Binance offen. Auch auf unsere Nachfrage gab es keinerlei Reaktion. Naheliegt aber, dass regulatorischer Druck zu der Entscheidung geführt hat. Schließlich vermeldete etwa die britische Großbank Barclays, mit Sorge auf den regulatorischen Status von Binance zu blicken. Infolgedessen blockierte Barclays alle Zahlungen an Konten des Unternehmens, sodass Kund:innen ihre Accounts nicht mehr mit Fiatgeld ausstatten konnten.

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Zwar spricht Binance von einer “vorübergehenden” Aussetzung des SEPA-Fundings. Den zeitlichen Rahmen konkretisiert das Unternehmen allerdings nicht. Dass gerade Euro-Einzahlungen beschnitten werden, ist sowohl für das Unternehmen als auch dessen Kundinnen und Kunden ein herber Schlag. Schließlich gilt Europa als eine der Kernregionen des unter anderem auf Malta ansässigen Unternehmens.


Doch nicht alle Europäer:innen müssen die Flinte zwangsläufig ins Korn werfen. Diejenigen, die mit einer Kreditkarte ausgestattet sind, können ihre Kontos nach wie vor mit Euro ausstatten.

Binance CEO richtet sich an Nutzer:innen

Zufall oder nicht: Aber just einen Tag vor der Aussetzung der SEPA-Zahlungen, richtet sich CEO Changpeng Zhao (im Krypto-Volksmund auch CZ genannt) in einem offenen Brief an die Userinnen und User. Darin rollt der Direktor der weltgrößten Krypto-Börse die rasante Entwicklung des Krypto-Sektors innerhalb der letzten Jahre auf – und kommt auch auf das Thema Regulierung zu sprechen.

Wir sehen eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen auf der ganzen Welt und den Bedarf an klareren regulatorischen Rahmenbedingungen in verschiedenen Ländern. Mehr Regulierungen sind ein positives Zeichen dafür, dass eine Branche reift, denn dies schafft die Grundlage dafür, dass sich eine breitere Bevölkerung sicher fühlt, in Kryptowährungen zu investieren.

Changpeng Zhao

Das Compliance-Team sei überdies “um 500 Prozent gewachsen seit letztem Jahr”, kommentiert CZ die Bereitschaft, den immer konkreteren Regularien zu entsprechen.

Das dürfte auch nötig sein. Denn nicht nur in Europa wird es für die Börse eng. Behörden in Thailand, Japan, Singapur und Kanada nehmen die Exchange immer enger an die Kandare. In Ontario (Kanada) etwa ist der Handel seit 26. Juni ausgesetzt, da die zuständige Finanzbehörde OSC keine hinreichende Lizenzierung des Geschäftsmodells erkennen kann.



Eine Quelle: btc-echo.de

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