IRS fordert zusätzliches Budget im Kampf gegen Krypto-Steuerstraftaten

Die US-Steuerbehörde IRS fordert in einem Bericht mehr Budget für den Kampf gegen Steuerstraftaten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Kryptowährungen.

Die USA rüsten im Kampf gegen Wirtschaftskriminalität auf. Das geht aus einem Planungsbericht des Internal Revenue Service (IRS) hervor. Demnach fordert die nationale Steuerbehörde für das Fiskaljahr 2022 insgesamt ein Budget von 13,2 Milliarden US-Dollar – insgesamt also 1,2 Milliarden US-Dollar mehr als 2021. Die zusätzlichen Finanzmittel will der IRS für den Kampf gegen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung einsetzen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf Kryptowährungen und Cyberkriminalität.


Dafür plant die Behörde unter anderem, das Personal aufzustocken und die eigene Krypto-Abteilung auszubauen. Beispielsweise arbeite man derzeit an einem Tool, welches die Analyse auf der Blockchain erleichtere. Mit “STRIKES” vereine man die Stärken verschiedener Trackingprogramme und erweitere damit die Möglichkeiten der Steuerfahndung. Darüber hinaus wolle man die zusätzlichen Finanzmittel nutzen, um Aufträge an Firmen zu vergeben, die den IRS bei der Ermittlung in Fällen Krypto-basierter Steuerhinterziehung unterstützen sollen. Von den zusätzlichen Geldern wolle man insgesamt 32 Millionen US-Dollar auf diesen Bereich verwenden – ein Großteil würde dabei für die Leistungen externer Unternehmen genutzt (23 Millionen US-Dollar).

IRS will Krypto-Transaktionsdaten sammeln

Die Einholung von Steuern aus Krypto-Tansaktionen beschäftigen die USA schon länger. Hierzu legte das US-Finanzministerium erst Ende Mai einen Bericht vor, in dem es ein Gesetz ab 2023 forderte, dass Krypto-Börsen verpflichtet, Bruttoeinnahmen und Käufe zu melden. Zudem sollen Banken dem IRS zusätzliche Informationen über Finanzkonten für Steuerzwecke zur Verfügung stellen. Dazu zählen auch Informationen in Bezug auf Krypto-Transaktionen.

Der IRS-Bericht fordert nun Ähnliches. Dazu bat erst gestern der IRS-Chef Charles Rettig den Kongress um die Ausweitung der Befugnisse seiner Steuerbehörde. Er bemängelte, dass bisher ein Großteil Krypto-Transfers über 10.000 US-Dollar nicht meldeten. Hierzu bräuchte man klare gesetzliche Kompetenzen, um sich der Problematik annehmen zu können.


Ich denke, wir brauchen eine Befugnis des Kongresses. Wir werden häufig herausgefordert. Ein klares Mandat des Kongresses über die Berechtigung für uns, diese Informationen zu sammeln, ist entscheidend.

Charles Rettig, Chef des Internal Revenue Service

Laut Schätzungen seiner Steuerbehörde verlieren die USA durch Steuerbetrug jedes Jahr rund eine Billion US-Dollar. Das wäre laut Statista in etwa ein Sechstel der US-Staatseinnahmen. Diese “Steuerlücke” müsse man unbedingt schließen. Zudem schlug der IRS-Chef eine Absenkung des Bargeld-Limits von 10.000 auf 600 US-Dollar vor. Dies kritisierte der republikanische Senator Mike Crapo als “zu großen Einschnitt in die Privatsphäre der Bürger”.

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Dass mit dem Wachstum des Krypto-Marktes auch die Regulatorik angezogen werden würde, dürfte so gut wie jedem Krypto-Anleger klar gewesen sein. Durch die Corona-Pandemie versuchen Staaten nun, über Steuern Hilfsleistungen zu refinanzieren. Dafür bietet der Krypto-Space ein lohnendes Ziel.

Vor allem zentralisierte Börsen wie Binance, Coinbase oder Kraken dürften dabei ein echtes Wunschkonzert für Regulierungsbehörden sein. Anders sieht es im Bereich der dezentralen Finanzen aus. Denn hier ist eine Verpflichtung zur Einhaltung steuerrechtlicher Maßgaben nicht möglich. Weder Meldungen an das Finanzamt, noch die Erfassung der Identität, ist bei den dezentralen Protokollen von staatlicher Seite zu erzwingen.

Allein aus diesem Grund ist nicht davon auszugehen, dass zu harte Bandagen gegen die gut zu regulierenden Krypto-Plattformbetreiber angelegt werden. Die Angst vor Ausweichbewegungen in wirklich dezentrale Krypto-Gefilde dürfte zu groß sein.


Eine Quelle: btc-echo.de

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