BlackRock besitzt bereits 3 % aller Bitcoins
BlackRock kauft Bitcoin auf, als würde es sich auf den Weltuntergang vorbereiten. In den anderthalb Jahren seit der Einführung seines Bitcoin-ETF hat das Unternehmen mehr als 662.500 BTC angehäuft – mehr als 3 % des Gesamtangebots der Kryptowährung. Zum aktuellen Kurs ist das Portfolio 72,4 Milliarden Dollar wert.
Große Bitcoin-Inhaber. Quelle: bitbo.io
Um Ihnen eine Vorstellung vom Ausmaß der aktuellen Entwicklung zu geben: Der berühmte SPDR Gold Shares ETF benötigte mehr als 1.600 Handelstage, um ein verwaltetes Vermögen von 70 Milliarden US-Dollar zu erreichen. BlackRock schaffte dies in 341 Tagen – ein absoluter Rekord in der ETF-Geschichte.
Wenn BlackRock größer ist als die Börsen
BlackRock besitzt mittlerweile mehr Bitcoin als viele zentralisierte Börsen und sogar große Unternehmen wie Strategy. Das Unternehmen liegt mit geschätzten 1,1 Millionen BTC nur noch hinter dem legendären Satoshi Nakamoto. Und selbst dieser Abstand verringert sich.
Wenn die Kapitalzuflüsse im aktuellen Tempo anhalten, könnte der iShares Bitcoin Trust zum größten Bitcoin-Besitzer der Welt werden. Stellen Sie sich vor: Eine dezentrale Währung, die als Alternative zum traditionellen Finanzwesen geschaffen wurde und sich allmählich in den Händen des größten Vermögensverwalters der Welt konzentriert.
Interessante Tatsache: Nicht BlackRock selbst hält die privaten Schlüssel zu den Bitcoins im ETF, sondern Coinbase Custody. Sie bewahren die Vermögenswerte versichert in einem Cold Storage auf.
Warum setzt BlackRock auf Bitcoin?
Hinter den massiven Käufen steckt ein strategischer Wandel in der Wahrnehmung von Bitcoin. Das Unternehmen betrachtet es nicht mehr als spekulatives Anlagegut, sondern als legitimen Bestandteil langfristig diversifizierter Portfolios.
BlackRock akzeptiert die Volatilität von Bitcoin als Preis für sein Wachstumspotenzial. Ihre Wette: Eine breitere Akzeptanz wird den Vermögenswert stabilisieren, die Preise verbessern und die Liquidität erhöhen. In dieser Logik ist Bitcoin ein langfristiges Spiel mit der Entwicklung von Geld und digitaler Infrastruktur.
Der Investitionsgrund des Unternehmens basiert auf mehreren Faktoren:
- Knappheit des Vermögenswerts. Die harte Grenze von 21 Millionen Münzen und das Halbierungssystem machen Bitcoin zu einem digitalen Analogon von Gold. Einige der existierenden Münzen gehen für immer verloren, was das tatsächliche Angebot noch weiter begrenzt.
- Eine Alternative zur Dollardominanz: Wachsende Staatsverschuldung und geopolitische Fragmentierung machen die dezentrale Natur von Bitcoin zu einer Absicherung gegen Fiat-Risiken.
- Als Teil der digitalen Transformation betrachtet BlackRock Bitcoin als Stellvertreter für den Übergang von „Offline“- zu „Online“-Wertsystemen – vom Finanzwesen über den Handel bis hin zur generationenübergreifenden Vermögensübertragung.
Das Unternehmen empfiehlt einen vorsichtigen Ansatz: 1–2 % Engagement in einem traditionellen 60/40-Portfolio (Aktien/Anleihen). Das klingt bescheiden, reicht aber auf institutioneller Ebene aus, um den Bitcoin-Besitz unter konservativen Managern zu normalisieren.
Stabilisierung oder neue Risiken?
Die Anhäufung von mehr als 3 % des gesamten Bitcoin-Angebots durch ETFs durch BlackRock markierte einen Wendepunkt für die Wahrnehmung, den Handel und die Regulierung der Kryptowährung.
Befürworter des ETF-Modells argumentieren, dass institutionelle Investitionen zur Verringerung der Volatilität beitragen. Durch die Beteiligung regulierter Akteure wie BlackRock wird Bitcoin liquider, transparenter und widerstandsfähiger gegen chaotische Bewegungen.
Kritiker warnen davor. Die groß angelegte institutionelle Beteiligung birgt traditionelle Marktrisiken: gehebelten Handel, algorithmische Abstürze und Manipulation durch ETF-Ströme. Die Einbettung von Bitcoin in das traditionelle Finanzsystem könnte eine Art von Volatilität (Einzelhandelsrausch) durch eine andere ersetzen – systemische, gehebelte.
Das Paradox der Zentralisierung
Bitcoin wurde als dezentrale Alternative zum zentralisierten Finanzwesen geschaffen. Doch als der weltgrößte Vermögensverwalter über ein zentralisiertes Vehikel mehr als 600.000 BTC aufkauft, entsteht ein Paradoxon: Ein dezentraler Vermögenswert wird zunehmend von zentralisierten Institutionen kontrolliert.
Die meisten Nutzer interagieren heute mit Bitcoin über zentralisierte Börsen, Depotbanken oder ETFs. Diese Plattformen sind einfacher zu bedienen, bieten Versicherungen und entsprechen den Vorschriften. Dezentrale Instrumente sind dagegen mit mehr Reibung und geringerer Liquidität verbunden.
Die Anhäufung von Bitcoin durch BlackRock ist ein Sinnbild für diesen Trend. Manche sehen darin eine Untergrabung von Satoshis ursprünglicher Vision, andere sehen darin einen notwendigen Kompromiss – die „Zentralisierung des Zugangs“, die Bitcoin zu globaler Bedeutung verhilft.
Regulatorische Sicherheit
Die Einführung des BlackRock ETF wurde durch die Genehmigung eines Spot-Bitcoin-ETF durch die Securities and Exchange Commission (SEC) Anfang 2024 ermöglicht, wodurch eine jahrzehntelange Blockade durchbrochen und die Schleusen für institutionelles Kapital geöffnet wurden.
Die Anhäufung von BlackRock hat Bitcoin von einem Randwert zu einem etablierten Anlageinstrument gemacht. Der ETF bietet eine vertraute, regulierte Struktur für das Engagement, insbesondere für Institutionen, die die technische Komplexität des direkten Besitzes der Kryptowährung scheuen. BlackRocks Engagement reduziert das Reputationsrisiko für andere zögerliche Akteure und normalisiert den institutionellen Besitz von Bitcoin.
Source: cryptonews.net