Was ist Quantitative Easing und warum setzt die EZB auf diese Form der Geldpolitik?

Georg Steiner März 23, 2024 10:00 MEZ | 2 min read

Unter Quantitative Easing (QE) versteht man den Kauf von Finanzanlagen durch die Notenbanken. So pumpt unter anderem die EZB Geld in den Wirtschaftskreislauf, weil sie den Kaufpreis für die Wertpapiere selbst erzeugt.

Die EZB erklärt den Auflauf auf ihrer eigenen Webseite wie folgt:

  • Die Europäische Zentralbank kauft Anleihen von Banken
  • So fließt Geld ins Bankensystem, der Kurs der Anleihen steigt
  • Die Zinssätze sinken, Kredite werden billiger
  • Die Tilgung der Kredite wird günstiger, das befördert die Kreditvergabe
  • Investitionen und Konsum werden angekurbelt
  • Das Wirtschaftswachstum steigt, die Arbeitsplätze werden mehr

Damit fassen die Währungshüter die scheinbaren Vorteile dieser Maßnahme in wenigen Sätzen zusammen. Vieles davon steht allerdings auf wackligen Beinen, weil es im wahrsten Sinne des Wortes erkauft wird.

Billiges Geld füttert die Zombies

Das künstliche Anheizen der Wirtschaft führt unter anderem dazu, dass auch jene Unternehmen weiterhin bestehen bleiben, die ohne billiges Geld längst vom Markt verschwunden wären. Die sogenannten Zombieunternehmen sind ein Überbleibsel aus den Jahren der Niedrigzinspolitik. Wenn ein Geschäftsmodell ausschließlich auf billigem Geld basiert, fällt es bei der Erhöhung der Leitzinsen sofort in sich zusammen. Das konnte man in Deutschland zuletzt beispielsweise in der Immobilienbranche beobachten.

Geld aus dem Nichts, und um nichts anderes handelt es sich bei QE, erhöht den Inflationsdruck. Die Preise steigen, die Kaufkraft des Geldes sinkt allerdings gleichzeitig. Damit nicht genug, führt der Kauf von Anleihen durch die EZB zu einer Ungleichheit.

Zu viel Geld treibt die Preise an

Schon in den Jahren vor der Inflationskrise konnte man einen dramatischen Preisanstieg bei einigen Assets feststellen. Die enormen Überschüsse an Geld flossen in Aktien und Immobilien und sorgten so für deutliche Wertsteigerungen. Doch diese waren oft auf Sand gebaut, danach erfolgte die Korrektur. Billiges Geld führt also zu einer Blasenbildung, die der Gesamtwirtschaft schadet.

Trotz der schlechten Erfahrungen der Vergangenheit hat die EZB gerade erst bekannt gegeben, auch zukünftig dieses Instrument der Geldpolitik einsetzen zu wollen. Das birgt die Gefahr weiterer Blasen auf den Finanzmärkten und bestätigt Kritiker des Fiat-Geldsystems. Bitcoin wurde einst geschaffen, um genau solche Entwicklungen zu verhindern. Neue Coins wie Green Bitcoin versuchen diesen Weg fortzuschreiben und haben damit eine Entwicklung beschleunigt, die einem Währungswettbewerb gleicht.

Sollte QE wieder in großem Stil auf den Märkten ankommen, dann ist eine weitere Inflationskrise zu befürchten.

Eine Quelle: cryptonews.com

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