Deutschland: Reiches Land, arme Bürger?

Georg Steiner 6. Juli 2024, 10:00 MESZ | 1 minuten Lesezeit:

Die Bundesrepublik ist eine der reichsten Volkswirtschaften der Welt. Doch dieses Bild dreht sich, wenn man das private Vermögen der Deutschen genauer betrachtet.

Deutschland hat eine florierende Industrie, einen stabilen Arbeitsmarkt und vor allem ein hervorragend ausgebautes Sozialsystem. Von außen betrachtet könnte man meinen, dass Deutschland ein Land voller Wohlstand wäre. Doch die wirtschaftliche Stärke gilt nicht für seine Bürger. Im Vergleich der privaten Vermögen schneidet das Land vergleichsweise bescheiden ab.

Platz 15 in Europa

Laut einem Vergleich der Europäischen Zentralbank beträgt der Vermögensmedian in Deutschland rund 106.000 Euro. Die Hälfte der Bundesbürger verfügt über weniger, die andere Hälfte über mehr Vermögen.

Doch mit diesem sogenannten Median liegt Deutschland lediglich auf Platz 15. Mit diesem Wert schlägt Deutschland gerade noch Griechenland, dessen wirtschaftliche Kraft deutlich hinter jener der Bundesrepublik liegt.

Stark beim BIP, schwach beim privaten Vermögen

Der Wohlstand eines Landes wird oft am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen. Bei dieser Kennzahl liegt Deutschland weltweit auf Platz 3. Beim Vermögen der Bürger liegt Deutschland hingegen nur auf Platz 15, und das lediglich im Vergleich mit anderen EU-Staaten. Doch diese Kennzahl beschreibt die wirtschaftliche Lage der Bürger.

Die deutschen Haushalte sind also deutlich ärmer als der europäische Durchschnitt. Die Ursachen dürften im geringen Immobilienbesitz der Deutschen liegen. Während in Europa rund 70 Prozent der Bewohner eine Immobilie besitzen, beträgt dieser Anteil in Deutschland nur 50 Prozent.

Der Staat sorgt für die Rente

Daneben gibt es in Deutschland ein ausgeprägtes Rentensystem, das die private Rentenvorsorge weniger wichtig erscheinen lässt. Das führt dazu, dass selbst Länder, die als wenig wirtschaftlich stark gelten, im Ranking deutlich vor Deutschland liegen. Beispiele dafür wären Irland, Zypern, Spanien, Frankreich oder Italien.

Millionen von Bundesbürgern mieten lieber, als eine Immobilie zu kaufen und so Vermögen aufzubauen, das macht sich bemerkbar. Gleichzeitig bevorzugen noch immer viele Deutsche sichere Anlagen. Doch Aktien und Kryptowährungen holen auf, schließlich sollten sie immer Bestandteil eines Portfolios sein. Die Auswahl dafür ist groß, noch immer kommen neue Coins wie Wiener AI auf den Markt und suchen nach Investoren.

Spagat zwischen Staat und Bürger

Diese Zahlen beweisen, dass Deutschland gefordert ist, seinen Rückstand aufzuholen. Der Reichtum des Landes spiegelt sich nicht im Vermögen seiner Bürger wider. Der Spagat zwischen der starken Volkswirtschaft und dem Wohlstandsniveau des Einzelnen birgt soziale Gefahren; hier müssen die Verantwortlichen Rezepte dagegen finden.

Folge uns auf Google News

Eine Quelle: cryptonews.com

No votes yet.
Please wait...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert