Die Deutschen Kunden verlieren die Freude am Bargeld

Georg Steiner 7. August 2024, 13:00 MESZ | 2 minuten Lesezeit

Eine neue Studie zeigt, dass die Deutschen nicht mehr so große Bargeld-Fans sind, wie noch in jüngster Vergangenheit. Immer mehr Verbraucher können sich vorstellen, verstärkt auf Karten- oder digitale Zahlungen umzustellen.

Bargeld galt lange Zeit in Deutschland und Österreich als besonders beliebt. Anders als in skandinavischen Ländern wie Schweden legten die Kunden hier Wert auf Bares. Das hatte auch historische Gründe. Hyperinflation und zwei totalitäre Regime haben das Bewusstsein für die Gefahren staatlicher Kontrolle geschärft.

Nicht umsonst gelten Bargeld-Fans auch als Anhänger von Kryptowährungen, die ähnlichen Schutz bieten. Das gilt für Bitcoin ebenso wie für die Vielzahl neuer Coins, wie Pepe Unchained, die regelmäßig auf den Markt kommen.

Anonymität gilt nicht mehr als Asset

Doch die Anonymität, die Bargeld in sich trägt, wird als immer weniger wichtig angesehen. Das zeigt eine neue Studie der Postbank in Deutschland. Die Liebe zum Bargeld ist offenbar abgekühlt.

Immer mehr Verbraucher greifen zur Karte oder zum Smartphone, wenn es darum geht, ihre Rechnung zu bezahlen. Münzen und Schein befinden sich dabei auf dem Rückzug. Dieser Trend ist besonders stark in der Zielgruppe über 18 Jahren zu bemerken. Dort verzichten schon zwei Drittel auf die Bezahlung mit Barem.

Bei jungen Erwachsenen stirbt das Bargeld aus

Noch dramatischer ist die Entwicklung, wenn man einen Blick in die jüngere Vergangenheit wirft. Vor neun Jahren betrug dieser Anteil bei den Über-18-Jährigen noch 13 Prozent, vor vier Jahren waren es schon 47 Prozent.

Mittlerweile stehen wir bei 66 Prozent, das Ende der Bargeldzahlungen bei jungen Erwachsenen ist also bereits absehbar. Schließlich ist der Anteil jener, die keine digitalen Zahlungsmethoden verwenden, auf nur noch 20 Prozent zurückgegangen. Vor neun Jahren waren es noch 66 Prozent.

Je jünger, desto digitaler

Grundsätzlich ist der Anteil der Barzahlungen an der Gesamtzahl aller Transaktionen allein in den vergangenen drei Jahren um sieben Prozent gesunken. Das beweist eine Umfrage der Bundesbank. Gleichzeitig ist der Anteil der Debitkarte bei den Zahlungen gestiegen, sie ist die neue Nummer 1, gemessen am Umsatz.

Wer kleinere Beträge bezahlen möchte, greift demnach zum Bargeld, für größere Beträge kommt die Debitkarte zum Einsatz. Doch Experten winken ab, wenn es um Befürchtungen geht, dass Bargeld verschwinden könnte. Sie rechnen damit, dass zukünftig eine Kombination aus digitalen und physischen Zahlungsmethoden zum Einsatz kommen wird.

Verschwindet das Bargeld?

Bargeld wird verstärkt als Rückfalls-Ebene bei Krisensituationen zum Einsatz kommen. Es gäbe weiterhin keine Pläne, Bargeld vollständig abzuschaffen. Es bleibe auch in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil des Zahlungsverkehrs. Daran könne auch die Einführung des digitalen Euros nichts ändern.

Wie wichtig es auch in Zukunft sein kann, zeigt eine weitere Aussage der Studie. Dort gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie auch in Zukunft mit Bargeld bezahlen wollen und das, obwohl rund die Hälfte befürchtet, dass dieses verschwinden wird.

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Eine Quelle: cryptonews.com

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