Bitcoin: Schwache Erholung vor Schlüsseltest
Bitcoin hat sich in der vergangenen Woche von unter 114.000 US-Dollar auf aktuell rund 121.000 US-Dollar eindrucksvoll erholt. Dieser Anstieg warf jedoch bei Analysten Fragen auf, da er vor dem Hintergrund eines Rückgangs der Spot-Aktivitäten erfolgte. Das Handelsvolumen an den Spotmärkten sank um 22 Prozent und erreichte 5,7 Milliarden US-Dollar, einen Wert nahe dem Jahrestief. Dies deutet darauf hin, dass die Erholung eher technischer Natur war, bedingt durch Short-Covering, als das Ergebnis eines Zuflusses neuer Investitionen.
Paradoxerweise verzeichneten die Derivatemärkte während des Rückgangs der Spot-Aktivitäten eine Zunahme. Das offene Interesse an Optionen stieg um 6,7 Prozent auf 42,4 Milliarden US-Dollar, und die Finanzierungszinsen blieben hoch. Der starke Rückgang der Volatilität um 30 Prozent deutet jedoch auf eine gefährliche Selbstzufriedenheit am Markt hin, die in der Vergangenheit häufig starken Preisbewegungen vorausging.
Besonders besorgniserregend ist die Adress-Profitabilitätsquote, die 94,1 % erreicht hat. Solche Werte haben in der Bitcoin-Geschichte typischerweise zu erhöhtem Verkaufsdruck geführt, da viele Anleger begannen, Gewinne zu sichern. Das realisierte Gewinn-Verlust-Verhältnis ist auf 1,9 gestiegen, was ebenfalls auf eine Überhitzung des Marktes hindeutet.
Der Schlüsselfaktor für die weitere Dynamik werden die am Dienstag veröffentlichten US-Inflationsdaten sein. Moderate Zahlen könnten ein Katalysator für anhaltendes Wachstum sein, während unerwartet hohe Zahlen eine Korrektur auslösen könnten. Im aktuellen Umfeld, das durch geringe Liquidität und eine hohe Konzentration profitabler Positionen gekennzeichnet ist, bleibt Bitcoin anfällig für starke Preisschwankungen.
Source: cryptonews.net