Der Ökonom Milton Friedman sagte Kryptowährungen voraus

Georg Steiner März 2, 2024 10:00 MEZ | 2 min read

Der Amerikaner Milton Friedman gilt als einer der einflussreichsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Doch Kritik an seiner Arbeit richtete sich vorwiegend an die von ihm geprägten Chicago Boys.

Friedman gilt bis heute einerseits als einflussreicher Denker und gleichzeitig als Ökonom, dessen Theorien zu mehr sozialer Ungerechtigkeit geführt haben. Doch der Befürworter eines freien Marktes und begrenzten Regierungseinflusses erbaute mit seiner Arbeit das Fundament des wirtschaftlichen Liberalismus.

Nobelpreis 1976

Dieser erlebte in den 1970er- und 1980er-Jahren einen enormen Aufstieg. Friedmans bekannteste Bücher wie „Kapitalismus und Freiheit“ sowie „Die Freiheit zu wählen“ haben zahlreiche neue Generationen von Ökonomen und Politikern beeinflusst.

1976 erhielt Friedman den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, der gemeinhin als Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet wird. Ausschlaggebend dafür waren seine Leistungen in den Bereichen Konsum, bei der Theorie des Geldes und für die Demonstration der Komplexität einer Stabilitätspolitik.

Marktradikaler und Gegner staatlicher Eingriffe

Friedman zählt, neben Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek, zu jener Gruppe von Wirtschaftswissenschaftlern, die von ihren Gegnern gerne als Marktradikale bezeichnet werden. Der Amerikaner galt als bedingungsloser Anhänger freier Märkte. Sie seien die besten Mittel, um Wohlstand und Chancen für alle zu fördern.

Bitcoin vorhergesagt

Kein Wunder also, dass Friedman auch unter Anhängern von Kryptowährungen großes Ansehen genießt. Er sagt schon vor 25 Jahren eine Technologie voraus, mit der man Geld transferieren könne, ohne dass sich die beiden Vertragsparteien kennen. Diese würde den Einfluss der Regierungen auf die Wirtschaft schwächen. Heute führen neue Coins wie Smog diese Ideen weiter.

Gleichzeitig galt Friedman als vehementer Gegner staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft. Sie würden lediglich die natürliche Effizienz des Marktes behindern und würden nur zu ineffektiven Ergebnissen führen, glaubt er.

Kein Wunder also, dass Milton Friedman als intellektuelle Basis des Neoliberalismus gilt, der mit Margaret Thatcher und Ronald Reagan seinen Aufstieg in der Politik feierte. Die Deregulierung und Privatisierung staatlicher Unternehmen wurden zu dieser Zeit massiv vorangetrieben.

Kalt und unmenschlich?

Doch Friedman sah sich schon zeit seines Lebens heftiger Kritik ausgesetzt. Seine Theorien würden die Zunahme wirtschaftlicher Ungleichheit vorantreiben, lautete der zentrale Vorwurf. Die Reduzierung von Sozialleistungen würde daneben zu einem Abbau des staatlichen Sicherheitsnetzes führen. Sein Fokus auf Gewinne und Effizienz sei kalt und unmenschlich.

Berühmtestes Beispiel ist die Arbeit der sogenannten „Chicago Boys“. Damit bezeichnete man eine Gruppe radikaler Ökonomen, die in Chicago unter Milton Friedman studiert hatten und in Chile eine radikale Wirtschaftspolitikwende herbeiführten. Die wirtschaftliche Kehrtwende führte Chile damals wirtschaftlich wieder auf die richtige Spur, doch die sozialen Folgen wurden deutlich sichtbar.

Eine Quelle: cryptonews.com

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