Die Schocktherapie von Javier Milei in Argentinien zeigt erste Wirkung
Georg Steiner 30. Juli 2024, 13:00 MESZ | 1 minuten Lesezeit
Er zählt neben Donald Trump zu den „Lieblingsgegnern“ mitteleuropäischer Medien, doch die ersten Zahlen nach der Umsetzung einer wirtschaftlichen Rosskur schienen Javier Milei Recht zu geben.
Der neue Präsident Argentiniens hat die Wahl mit dem Versprechen einer wirtschaftlichen Revolution gewonnen. Anders als in der Politik üblich begann er sofort nach seiner Wahl mit der Umsetzung seiner Versprechen und ließ in dem wirtschaftlichen ruinierten Land keinen Stein auf dem anderen.
Rechtspopulist oder großer Reformer?
Das brachte ihm in Europa den Ruf eines „Rechtspopulisten“ ein. Doch wer sich mit seinen Ideen näher auseinandersetzt, wird erkennen, dann Milei ein klarer Anhänger des Libertarismus ist. Sein Programm stellte er zu Beginn des Jahres auch beim Weltwirtschaftsforum in Davos vor und schockierte mit seiner Radikalität, wenn es darum geht, den Sozialismus zurückzudrängen.
Milei gilt als Anhänger von Kryptowährungen und bezeichnete diese als Weg, um die finanzielle Freiheit Einzelner zu schützen. Dies gilt für etablierte Coins wie Bitcoin ebenso wie für neue Währungen wie Meme Games.
Wie sich jetzt zeigt, haben die umfassenden Reformen in Argentinien dafür gesorgt, dass die Armut im Land zurückgeht. Das Land erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung, die Hyperinflation geht zurück und die Armutsquote ist deutlich gesunken.
Universitätsstudie beweist erste Erfolge
Das zeigt die jüngste Veröffentlichung der Universidad Torcuato Di Tella. Die Universität in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires zeigt, dass die Armutsrate im Land um 9 Prozent gesunken ist und das innerhalb nur eines Jahres. Doch noch immer lebt rund jeder Zweite Argentinier in Armut.
Doch die Inflation ist zuletzt auf lediglich 2,6 Prozent gesunken. Damit erwarten die Studienautoren, dass diese weiter zurückgehen wird. Das ist auch deshalb realistisch, weil im Gegenzug die Reallöhne gestiegen sind. Die ersten Zahlen der Radikalreform deuten auf eine weitere Stabilisierung der Wirtschaft hin.
Massiver Widerstand trotz zahlreicher Staatspleiten zuvor
Dies gelang jedoch nur gegen den massiven Widerstand der bisherigen Eliten, den Gewerkschaften und den bisherigen Profiteuren einer Wirtschaftspolitik, die Argentinien in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich zugrunde gerichtet hat.
Noch Mitte des 20. Jahrhunderts zählte das Land zu den reichsten der Welt mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen. Doch ab 1946 ging es steil bergab, zahlreiche Staatspleiten folgten. Javier Milei geht mit seinen harten Reformen einen riskanten Weg, doch sollte er mittel- bis langfristig Erfolg haben, könnte dies den Befürwortern sozialistischer Wirtschaftspolitik mit einem Schlag sämtliche Argumente entziehen.
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Eine Quelle: cryptonews.com