Treibt Sachsen aus Geldnot den Bitcoin Kurs nach unten?
Georg Steiner 8. Juli 2024, 13:00 MESZ | 1 minuten Lesezeit:
Der Kurs von Bitcoin ist in den vergangenen Tagen weiter gefallen. Schuld daran könnte ein deutsches Bundesland sein, das dringend Geld benötigt.
So mancher träumt davon, einen Schatz zu finden. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für in Geldnot befindliche Staaten oder Bundesländer. Das deutsche Bundesland Sachsen sitzt auf so einem Schatz, verantwortlich dafür war die lokale Staatsanwaltschaft.
Unverhoffter Geldsegen
Diese hatte im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die illegale Filmbörse movie2k.to 50.000 Bitcoins sichergestellt. Diese stellten zu Spitzenzeiten einen Wert von mehr als 3 Milliarden Euro dar.
Jetzt geht Sachsen seit einiger Zeit daran, diesen Schatz zu verwerten. Dazu verkauft das Bundesland täglich Bitcoins, um die Staatskasse aufzufüllen. Dieser kommt der Geldsegen gerade recht.
Sparen ist angesagt
Immerhin musste der Finanzminister von Sachsen bereits eine Haushaltssperre verhängen, um die Ressorts dazu zu zwingen, Geld zu sparen. Schon jetzt fehlen Sachsen nach der letzten Steuerschätzung 385 Millionen Euro. Dazu kommen noch horrende Schulden, die dem Bundesland die finanzielle Manövrierfähigkeit rauben.
So fehlen den Landkreisen in den nächsten Jahren bis zu 833 Millionen Euro, gleichzeitig wären jedoch zahlreiche Investitionen in Kitas und Schulen nötig. Das Land hat sechs Milliarden Euro Schulden und das bei einem Jahresbudget von 30 Milliarden Euro.
Zu viel Angebot für die Nachfrage
Die 50.000 Bitcoins wären also eine willkommene Gelegenheit, um die Finanzen in Sachsen in Ordnung zu bringen. Doch der Kurs der digitalen Währung könnte durch einen so schnellen Verkauf ordentlich ins Wanken geraten. Schließlich war er schon in der Vergangenheit sehr volatil.
Im Moment trifft also ein hohes Angebot auf eine sinkende Nachfrage. Die hohen Leitzinsen sorgen für eine Risikoaversion bei Anlegern, die Rückzahlungen aus der Pleite der Kryptobörse Mt. Gox haben begonnen und jetzt erhöht Sachsen mit seinen Verkäufen den Druck weiter. Das macht die Situation auch für neue Coins wie 99 Bitcoins nicht leichter, die in diesem Umfeld Investoren suchen.
Doch in Sachsen sieht man den unverhofften Geldsegen offenbar als Chance, die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen und verkauft weiter fleißig seine digitalen Assets. Jetzt warten Beobachter gespannt, welche Auswirkungen auf den Kurs von Bitcoin diese Verkaufspolitik noch haben wird.
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Eine Quelle: cryptonews.com