Was waren die Gründe für den Black Monday an den Börsen?

Georg Steiner 6. August 2024, 13:00 MESZ | 1 minuten Lesezeit

Investoren erlebten gestern einen rabenschwarzen Tag. Die Kryptokurse brachen ebenso deutlich ein, wie die weltweiten Börsenwerte. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Dass sich Kryptowährungen wie Bitcoin an den Börsenentwicklungen orientieren, ist längst kein Geheimnis mehr. Die großen Kryptos sind im Finanz-Mainstream angekommen und agieren nicht mehr abgekoppelt von aktuellen Entwicklungen. Das zeigte sich auch in den vergangenen Tagen; die Entwicklung nach unten erreichte gestern ihren Höhepunkt.

Die Sorge vor einem Abschwung wächst

Der Black Monday schickte die Kurse in den Keller; „Schuld“ daran sind aktuelle Daten aus den USA. Die Sorge vor einem weiteren Konjunkturabschwung trieb die Anleger reihenweise dazu, ihre Assets zu verkaufen.

Dies begann bereits am Freitag und erreichte am Montag seinen Höhepunkt. Auslöser dafür waren unter anderem die schlechten Jobdaten aus den USA. Beobachter hatten damit gerechnet, dass im Juli rund 175.000 Jobs geschaffen werden. Geworden sind es dann nur 114.000.

Deutlich weniger neue Jobs

In den USA gilt ein Zuwachs von 100.000 neuen Jobs als gerade ausreichend, um der weiter wachsenden Bevölkerung ausreichend Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. Entsprechend dieser gebremsten Entwicklung stieg gleichzeitig auch die Arbeitslosenrate von 4,1 auf 4,3 Prozent an.

Das löste Sorgen unter den Investoren aus, schließlich gilt der private Konsum in den USA mit einem Anteil von zwei Dritteln als wesentlicher Treiber des Wirtschaftswachstums. Doch weniger Jobs und höhere Erwerbslosigkeit bremsen den Konsum und damit die Aussichten. Weniger Arbeitsplätze bedeuten weniger Konsum und damit in Folge auch weniger Investitionen und weniger neue Jobs.

Das wird auch den Emittenten neuer Coins wie Meme Games Sorgen bereiten. Wirtschaftlich herausfordernde Zeiten senken die Risikobereitschaft der Anleger; das bekommt auch das Kryptoverse zu spüren.

Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession steigt

Dazu kommen noch die enttäuschenden Ergebnisse der US-Hi-Tech-Riesen, die zuletzt veröffentlicht wurden. Die Konzerne verfehlten ebenfalls die Erwartungen der Anleger, das unterfüttert die konjunkturellen Sorgen.

All dies kommt zu einer Zeit, in der die US-Notenbank Fed weiterhin an ihrer Hochzinspolitik festhält. Diese bremst die Investitionsfreudigkeit und arbeitet den aktuellen Entwicklungen am Markt entgegen.

Angesichts dessen haben Ökonomen in den USA die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in ihren Prognosen deutlich erhöht. Bei der Bank JPMorgan geht man mittlerweile von einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent aus. Kein Wunder also, dass viele Investoren ihre Gewinne der letzten Monate in Sicherheit gebracht und verkauft haben.

Ab sofort richtet sich der Fokus der Anleger daher auf die konsumsensiblen Indikatoren. Sie werden Anträge auf Arbeitslosenhilfe ebenso genau beobachten wie die Verbraucherstimmung und die Geschäftsentwicklung auf dem Dienstleistungssektor.

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Eine Quelle: cryptonews.com

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