Die EZB strebt ein Verbot grenzüberschreitender Stablecoins an.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) beschleunigt ihre Bemühungen, sogenannte Multi-Issuer-Stablecoins zu verbieten. Dies könnte zu Problemen für internationale Betreiber wie Circle und Paxos führen, die die Token-Ausgabe in mehreren Ländern verwalten.

Letzte Woche verabschiedete der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) unter Vorsitz von EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine entsprechende Empfehlung. Obwohl diese Dokumente nicht bindend sind, üben sie erheblichen Druck auf die nationalen Regulierungsbehörden aus. Diese werden gezwungen sein, entweder ein Verbot zu verhängen oder ihre Ablehnung zu begründen.

Was ist der Kern des Problems?

Multi-Issuance-Stablecoins sind Token, die vom selben Anbieter (z. B. Circle oder Paxos) sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU ausgegeben werden. Gemäß den EU-Vorschriften müssen solche Unternehmen lokale Reserven in einem Mitgliedstaat halten und gleichzeitig Reserven für identische Token verwalten, die in anderen Ländern ausgegeben werden.

Die EZB und der ESRB halten dieses Modell für riskant. Sie setzten sich aktiv für das Verbot ein, sicherten sich die Unterstützung wichtiger EU-Regulierungsbehörden und hielten alternative Schutzmechanismen für unzureichend wirksam.

Auswirkungen auf die Industrie und die Souveränität der EU

Für bereits lizenzierte Unternehmen wie Paxos (unter finnischer Aufsicht) und Circle (unter französischer Aufsicht) sind die Auswirkungen noch unklar. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in den USA und halten ihre Reserven in Dollar, was bei den europäischen Regulierungsbehörden bereits Bedenken ausgelöst hat.

Die Hauptsorge der EZB gilt der Bedrohung der Finanzstabilität und Währungssouveränität der EU. Die Aufsichtsbehörde befürchtet, dass dollargestützte Stablecoins die Pläne zur Schaffung einer Spar- und Investitionsunion untergraben und erhebliche operative und finanzielle Risiken mit sich bringen.

Normative Unsicherheit

Innerhalb der EU gibt es keine einheitliche Position. Die EZB hat keine Aufsichtsbefugnisse über diese Vermögenswerte, und die Europäische Kommission hat bislang keine offizielle Position bezogen. Zuvor unterstützte die Kommission sogar das Mehr-Emissionen-Modell.

Dieses Verbot wirft auch Zweifel an der Glaubwürdigkeit der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) auf, die als globaler Maßstab für die Regulierung des Kryptomarktes gilt. Wie Judith Arnal von der Bank von Spanien warnt, bergen solche Streitigkeiten das Risiko, auf die Instabilität und Inkonsistenz der europäischen Regulierung hinzuweisen.

Source: cryptonews.net

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