EU-Behörde warnt: Gefährliche Konzentration bei Krypto-Börsen?

Der Krypto-Handel verteilt sich derzeit auf einige wenige zentralisierte Börsen, wobei allein Binance fast die Hälfte des Marktes für sich beansprucht. Vor den damit verbundenen Risiken warnt nun die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) in einer detaillierten Studie. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass etwa 90 Prozent aller Krypto-Trades von nur zehn verschiedenen Börsen abgewickelt werden. Diese Konzentration könne zwar die Effizienz des Marktes verbessern, aber gebe auch Anlass zur Sorge über die Folgen eines größeren Krypto-Börsenausfalls oder technischer Störungen.

Die fünf weltweit größten Krypto-Börsen I Quelle: cryptorank.io

Laut ESMA ist es noch immer schwierig, die Herkunft der Orders oder den genauen geografischen Standort von Krypto-Börsen zu ermitteln. Zwar sind Anbieter mit EU-Lizenz für 55 Prozent des weltweiten Handelsvolumens verantwortlich. Jedoch fänden die meisten Trades außerhalb des Euroraums an Krypto-Börsen statt, die in Steueroasen wie den Seychellen angesiedelt seien. Das Konzentrationsrisiko habe in den letzten Jahren sogar zugenommen. Nach ESMA-Daten vereinnahmten die Top-5 der Krypto-Börsen noch 2019 nur 54 Prozent des Marktes auf sich, aber inzwischen sind es ganze 73 Prozent.

MiCA stärkt den europäischen Wirtschaftsstandort bisher nicht

Der Bericht konstatiert außerdem, dass der Euro trotz der angekündigten MiCA-Verordnung nur wenig Präsenz im Krypto-Handel hat. Da die umfängliche Krypto-Regulierungsverordnung den Anlegerschutz verbessere, könnte sie laut ESMA aber nach ihrer Umsetzung 2024 zum Wachstumsmotor werden. Die MiCA gilt für alle Krypto-Vermögenswerte, inklusive Wertpapieren und E-Cash, welche nicht unter traditionelle EU-Finanzvorschriften fallen. Sie schafft somit regulatorische Klarheit im Krypto-Sektor.

Die Fiat-Krypto-Handelsvolumina spiegeln die Zu- und Abflüsse in und aus dem Markt für Krypto-Anlagen wider. Allerdings betreffen nur 20 bis 30 Prozent aller Transaktionen Fiat-Währungen und etwa 80 Prozent davon wiederum den US-Dollar oder den südkoreanischen Won. Der Euro spielt nur eine untergeordnete Rolle.

ESMA-Studie “Crypto assets: Market structures and EU relevance”

Was die Autoren der Studie noch hervorheben: Entgegen gängiger Behauptungen seien Krypto-Assets in Zeiten größerer Volatilität kein sicherer Hafen. Nach einem Bericht von Reuters bleibt der globale Marktführer angesichts der ESMA-Warnung jedenfalls entspannt. “Unser Fokus liegt weiterhin auf […] Investitionen in Compliance-Prozesse für eine neue Ära der regulatorischen Sicherheit”, heißt es von Binance. Am 30. April steht aber erstmal die strafrechtliche Verurteilung des Gründers und ehemaligen CEOs Changpeng “CZ” Zhao in den Vereinigten Staaten an.

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Eine Quelle: btc-echo.de

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