Die geringe Eigenkapitalausstattung von Banken kann gefährlich werden

Georg Steiner April 27, 2024 10:00 MESZ | 2 min read

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  • Was bedeutet die niedrige Quote?
  • Wie unterscheiden sich Banken dabei von herkömmlichen Unternehmen?
  • Was passiert in einer Krise?

Banken weisen traditionell eine geringe Eigenkapitalquote auf. So können sie eine höhere Rendite erzielen, doch diese Hebelwirkung birgt auch eine große Gefahr.

Das war zuletzt während der großen Finanzkrise der Jahre 2007/2008 zu sehen. Die kapitalschwachen Banken konnten Verluste nicht mehr auffangen und schlitterten in die Insolvenz. Die Angst vor weiteren Pleiten brachte das Finanzsystem beinahe zum Stillstand, weil sich die Kreditinstitute untereinander kein Geld mehr leihen wollten. Jegliche Refinanzierung kam zum Stillstand.

Niedrige Eigenkapitalquote bedeutet hohes Risiko

Seither hat die Politik versucht, die Eigenkapitalvorschriften für Banken anzuheben, um deren Stabilität zu gewährleisten. Schließlich sind diese gerade in schweren Krisen gefordert, das Finanzsystem aufrechtzuerhalten.

Die Eigenkapitalquote zeigt an, wie viel Eigenkapital ein Unternehmen im Verhältnis zu seinen Gesamtschulden und Vermögenswerten besitzt. Ist diese zu niedrig, macht sie das betroffene Unternehmen anfällig für finanzielle Risiken.

Doch jene Kennzahl, die Aufschluss über die Stabilität eines Unternehmens gibt, liegt bei Banken deutlich unter jenem Prozentsatz bei anderen Firmen. Banken müssen seit der letzten Krise eine Eigenkapitalquote von 8 Prozent aufweisen. Das klingt grundsätzlich schon sehr niedrig, wäre in der Wirtschaft aber ein Alarmzeichen.

Kein Wunder also, dass Bitcoin als Antwort auf die Risiken des Finanzsystems erschaffen wurde. Es soll die Abhängigkeit vom Finanzsystem beseitigen. Mittlerweile hat sich hier längst ein eigenes Ökosystem an verschiedenen Kryptowährungen aufgebaut; neue Coins wie Dogeverse kommen regelmäßig auf den Markt und suchen nach Investoren.

Die Quote von deutschen Firmen ist deutlich höher

Dort haben Unternehmen eine Eigenkapitalquote von zumindest 20 Prozent, idealerweise sollten es aber 30 Prozent sein, um auch stürmische Zeiten zu überstehen. Das ist auch der Durchschnitt in Deutschland, quer über alle Firmen. Erreicht ein herkömmliches Unternehmen jene Eigenkapitalquote, die Banken aufweisen, dann herrscht Alarmstimmung. Zumeist besteht dann bereits ein dringender Reorganisationsbedarf. Doch in der Welt der Banken ist alles anders.

Sie nutzen Fremdkapital, um ihre Geschäftstätigkeit durchzuführen. Dieser Hebel erlaubt höhere Renditen. Gleichzeitig ist das sogenannte Zinsdifferenzgeschäft Teil des Geschäftsmodells. Banken leihen sich Geld von Verbrauchern und verleihen es zu höheren Zinssätzen an Unternehmen weiter. Dies funktioniert alles reibungslos, solange es keine schwere Bankenkrise gibt.

Kein Geld bedeutet Licht aus

Geraten Banken in eine Liquiditätskrise, kann dies rasch zu existenziellen Problemen führen. Daher wurden die regulatorischen Anforderungen an die Branche zuletzt immer weiter verschärft. Sie sollen sicherstellen, dass Banken in der Krise über ausreichend Eigenkapital verfügen, um Verluste auffangen zu können.

Doch hier gilt es für die Politik, den Wettbewerb zu beachten. Vorschriften müssen weltweit ähnlich gestaltet sein, sonst kann dies dazu führen, dass Banken nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

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Eine Quelle: cryptonews.com

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