Regulierungs-ECHO: Krypto-Adoption schreitet voran

Anders als noch vor einigen Monaten scheint die Medienöffentlichkeit am globalen Wettrennen um digitale Zentralbankwährungen vorbei zu schielen. Doch abseits des Scheinwerferlichts gehen immer mehr Pilotversuche an den Start. Und auch die sonstige Krypto-Adoption jenseits von Europa, den USA oder China schreitet voran.

Deutsche Kreditwirtschaft spricht sich für E-Euro aus

Auf den ersten Blick scheint es um den E-Euro zuletzt ruhiger geworden. Zumindest die Schlagzeilen in den großen Wirtschaftszeitungen werden seltener. Auf den zweiten Blick jedoch brodelt die Debatte um ein digitales Pendant für die Eurozone weiter heiß. Dabei wächst zuletzt vor allem die Koalition der Fürsprecher des E-Euros: Der Spitzenverband der Deutschen Kreditwirtschaft etwa spricht sich in einem neuen Positionspapier zuletzt klar für eine digitale Version der europäischen Währung aus. Darin teilen die fünf Kredit-wirtschaftlichen Spitzenverbände die Warnung der EZB vor möglichen Nachteilen, die aus einer versäumten Einführung resultieren könnten.


Vietnam will Einführung einer eigenen CBDC per Pilotprojekt prüfen

Die großen CBDC-Projekte und Stablecoins ziehen derweil auch abseits der Weltbühne mehr und mehr Staaten in ihr Fahrwasser. Nun will auch Pekings kommunistischer Bruderstaat und südlicher Nachbar, Vietnam, die Möglichkeit einer eigenen digitalen Zentralbankwährung prüfen. Wie ortsansässige Nachrichten berichten, hat der vietnamesische Premier hierfür die Zentralbank des Landes angewiesen, als Teil seiner E-Government-Strategie ein entsprechendes Pilotprojekt an den Start zu bringen. Damit öffnet sich das Land weiter gegenüber Kryptowährungen. Details zu dem Projekt sind jedoch noch nicht bekannt.

Startschuss für jamaikanischen CBDC-Piloten fällt im August

In der vergangenen Woche verkündete nun auch Jamaika den baldigen Startschuss seines bereits seit längerem geplanten CBDC-Piloten. Dies geht aus einer aktuellen Meldung des heimischen Jamaica Observer hervor. Demnach will die Zentralbank des Landes den Token im August der Öffentlichkeit präsentieren. Von September bis Dezember soll die Währung zunächst mit den Geschäftsbanken des Landes getestet werden. Geht alles glatt, soll die CBDC dann weiter genutzt und fest im lokalen Finanzsystem verankert werden.

Notenbank von Neuseeland will CBDC ins Auge nehmen

Und auch Neuseeland will die Potentiale einer eigenen Digitalwährung in den Blick nehmen. Dies verkündete die zuständige Zentralbank in einer aktuellen Ankündigung. Darin mutmaßen die Währungshüter des Inselstaates, eine CBDC könnte eine Lösung für den schrumpfenden Bedarf an Bargeld darstellen. Zunächst will die Bank nun erst einmal die Öffentlichkeit zu CBDCs und Stablecoins befragen. Erst dann soll über weitere Pläne und die Zukunft einer möglichen neuseeländischen Zentralbankwährung entschieden werden.

Potenzial für DeFi – Warum El Salvador neben BTC auch DeFi und Stablecoins einführen sollte

Dass eine digitale Währung für das eigene Land nicht nur per CDBC möglich ist, zeigt der Fall El Salvadors. Der Lateinamerikanische Staat hat es sich zuletzt einfach gemacht und kurzerhand Bitcoin zur offiziellen Währung erklärt. Von der Krypto-Community erntet man hierfür ausufernden Applaus. Zugleich fordern mehr und mehr Stimmen vom Präsidenten des Landes, Nayib Bukele, noch stärker auf Blockchain-Technologie zu setzen. Stablecoins und Decentralized Finance (DeFi) werden dabei großes Potential zugesprochen. BTC-ECHO-Redakteur Leon Waidmann hat die Möglichkeiten und Hürden solcher Vorschläge unter die Lupe genommen.

Argentinischer Abgeordneter will Löhne per Kryptowährung ermöglichen

Den Monatslohn per Bitcoin aufs Wallet überwiesen bekommen – was vor Jahren noch nach Zukunftsvision klang, will der argentinische Abgeordnete José Luis Ramón nun wahr machen. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf hat der Volksvertreter zuletzt im Unterhaus in Buenas Aires vorgelegt. Ob dieser jedoch den Segen der Parlamentskammer bekommt, ist fraglich. Denn Ramón gehört der Splitterpartei Protectora Fuerza Política an, Unterstützung durch Volksparteien kann er sich nicht ausrechnen. Da die Nutzung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen im Land stetig wächst, dürfte sein Entwurf nichtsdestotrotz Gehör finden. Ob und wie Argentinien dem Trend im Land in Zukunft begegnet, bleibt weiter spannend.


Wyoming genehmigt erste DAO und fischt nach Bitcoin Minern

In den USA ist derweil weiter unklar, in welche Richtung die regulatorische Reise geht. Einerseits herrschen in Washington gegenüber dem Krypto-Sektor weiter große Zweifel. Anders sieht es dagegen in einigen Bundesstaaten aus. Vor allem Blockchain-Pionier Wyoming bleibt weiter auf Bitcoin-Kurs. Nicht nur buhlt Senatorin Cynthia Lummis offensiv um die Gunst der Mining-Industrie. Mit der “American CryptoFed” hat der Staat in den Rocky Mountains nun seine erste dezentrale, autonome Organisation (DAO) zugelassen.

SEC verschiebt Entscheidung: Weiterer Zulassungsantrag für Bitcoin-ETF auf Eis

Die US-Wertpapieraufsicht SEC bleibt derweil mit Blick auf die Reife des Krypto-Space weiter unentschlossen. Zwar sorgte SEC-Kommissarin Hester Peirce zuletzt mit der Ankündigung für Aufsehen, ein Bitcoin-Indexfonds sei nur noch eine Frage der Zeit. So bald scheint die Behörde einem Krypto-ETF jedoch kein grünes Licht geben zu wollen. Hierauf zumindest deutet die jüngste Entscheidung der Kommission gegenüber SkyBridge Capital. Deren Antrag auf einen entsprechenden Fonds hat die SEC nämlich nun zunächst auf Eis gelegt. Damit erspielt sich die Behörde weitere Bedenkzeit. Eine Entscheidung soll nun Ende August fallen.

Künftige EU-Verordnung könnte Besitz von anonymen Krypto-Wallets verbieten

Neben Umweltweltbedenken und Kursschwankungen hält skeptische Regulatoren derweil eine Sorge weiter wach: Die Angst vor Anonymität im Krypto-Sektor und dessen Nutzung durch Kriminelle. Diese greift auch in der EU um sich. Dies zeigt ein inoffizieller Entwurf für eine Verordnung der EU-Kommission, der BTC-ECHO vorliegt. Darin planen die Kommissare neue Richtlinien für den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Unter anderem könnte in diesem Zuge künftig die Bereitstellung und Nutzung anonymer Wallets verboten werden.

Israel beschlagnahmt 84 Wallets wegen Terrorfinanzierung – US-Behörden versteigern beschlagnahmte Bitcoin

Dass die Sorge vor krimineller Nutzung nicht von ungefähr kommt, führen derweil immer neue Razzienerfolge stetig vor Augen. Israels Verteidigungsministerium etwa hat nun die Beschlagnahmung einer Reihe von Krypto-Wallets angeordnet, die sie mit der Hamas in Verbindung bringen. Über 7,7 Millionen US-Dollar sollen so an mutmaßliche Terroristen geflossen sein.

Die US-Behörden im Bundesstaat Ohio wiederum verkauften zuletzt etwa 500 Bitcoin, die im Jahr 2018 beschlagnahmt wurden. Damit spült das Gericht nicht weniger als 19,2 Millionen US-Dollar in die Staatskasse. Mit den Bitcoin waren zuvor gefälschte Ausweisdokumente bezahlt worden.


Eine Quelle: btc-echo.de

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